Wer im Vorjahr...

...von einer wohlschmeckenden Gemüsesorte selbst Samen entnommen hat, freut sich jetzt schon auf das Aussäen im zeitigen Frühjahr und eine hoffentlich gute Ernte.
Aber wie sicher ist der Ernteerfolg durch selbst gewonnenes Saatgut?

 

In manche Familien werden bestimmte Gemüsesorten seit Generationen gepflegt, jedes Jahr von den kräftigsten und gesündesten Pflanzen Samen entnommen und im Folgejahr wieder ausgesät.

Dieses SAMENFESTE Saatgut hat die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze, weshalb es jedes Jahr aufs Neue verwendet werden kann und ein zuverlässiges Ergebnis bringt. Nicht nur SelbstversorgerInnen und Menschen, die die Vielfalt des Geschmackes lieben, schätzen dieses. Die Weiterführung alter, bewährter Gemüsesorten stellt auch einen Beitrag zum Erhalt der Diversität dar. 

F1-Hybriden können dagegen nur einmal aus der Originalpackung für den Anbau verwendet werden. F1- Saatgut wurde durch Kreuzungen gezielt auf Ertrag, Lagerfähigkeit, Aussehen, Resistenzen, etc. gezüchtet. Die Eigenschaften der Pflanze spalten sich bei der Wiederaussaat auf und bringen andere Ergebnisse (sofern eine Keimung überhaupt erfolgt) als die einst aus der Packung gesäte Pflanze.

Wer Gemüsesaatgut aussäen will, sollte also die Herkunft der Samen kennen (auf Saatgutpäckchen ist diese angegeben).

 

Noch etwas: Samenfestes Saatgut kommt nicht zwingend aus biologischem Landbau, wie oft angenommen wird, auch in der biologischen Landwirtschaft kann Hybridsaatgut verwendet werden.

 

Wer also im Sinne einer Kreislaufwirtschaft (und unabhängig!) gärtnern möchte, beachtet beim Saatgutkauf am besten beides: „bio“ und „samenfest“!