das bekannte Kinderbuch von Eric Carle, hat sie mich erinnert, die hübsche, wohlgenährte Raupe auf meiner Dille.
Das, was sich da so elegant den Stängel emporhangelte, war die Raupe eines Schwalbenschwanzes, er zählt zu den größten Schmetterlingen in unseren Breiten.
Der Schöne aus der Familie der Ritterfalter ist schon selten geworden, umso größer war die Freude, ihm in meinem Garten Kost und Logis anbieten zu dürfen.
Ein naturnaher Garten wird von allen Faltern gerne angeflogen.
Wenn er reichlich Nektarpflanzen wie Disteln, Natternkopf, Bibernelle, Knautien oder Rotklee bereit hält, sind die Chancen auf einen Besuch des Schwalbenschwanzes groß.
Ja, und vor allem mit Disteln kann ich groß aufwarten ;-)
Findet er dann auch noch Doldengewächse wie Dille, Fenchel, Wiesenkümmel oder Wilde Möhre in lückiger Vegetation vor, wird sich der weibliche Falter wahrscheinlich zur Eiablage auf einigen dieser Pflanzen entschließen.
Die ersten Falter im Jahr sind im Mai zu sehen, sie haben Herbst und Winter als Puppe verbracht.
Ihre Aufgabe ist es nun, schnell für Nachwuchs zu sorgen, denn die nächste Generation hat, im Vergleich zur Wintergeneration, wesentlich weniger Entwicklungszeit zur Verfügung.
Schon im Juli sollen die nächsten Schwalbenschwanz-Falter aus ihren Puppen schlüpfen um baldigst Eier für die Wintergeneration, die sich ab August in das Überwinterungs-Puppenstadium begibt, abzulegen.
Ungefähr eine Woche oder etwas länger nach der Eiablage schlüpft die kleine Raupe und lässt sich zuerst einmal die Eihülle schmecken.
Anschließend beginnt sie an der Wirtspflanze zu fressen, wächst rasch, häutet sich mehrmals und wechselt die Farbe. Nach zweieinhalb Wochen hat sie eine beachtliche Größe und ihre typische grünbunte Färbung erreicht.
Auch ihr Appetit ist nun beachtlich, aber GärtnerInnen können beruhigt sein, sie richtet trotzdem keinen Schaden an.
Denn (und in dieser Hinsicht könnten wir Menschen einiges vom Schwalbenschwanz lernen):
Die etwa 150 Eier, die das Weibchen legt, verteilt es auf viele Pflanzen, so leidet später keine unter den gefräßigen Raupen.
Nach etwa 4 Wochen Doldenblütler-Völlerei sucht sich die Raupe einen passenden Platz für die Verpuppung. Bei der Suche nach dem Ort ihrer Wahl kann sie weite Strecken zurücklegen, auf der Wirtspflanze bleibt sie in der Regel nicht. Im bodennahen Bereich spinnt sie zwei seidene Fäden, die sie im Puppenstadium an ihrem Platz halten. Nach zwei Wochen ist es soweit:
Mit dem Schlüpfen des Schmetterlings ist die Metamorphose abgeschlossen.
Der Kreislauf beginnt von vorne...
Die zweite Generation, die sich im August verpuppt, verbringt den Winter bis in den nächsten Frühling hinein in diesem Stadium, um im Mai ihre Puppenhülle als strahlend schöner Schmetterling zu verlassen.
Die gesamte Lebensdauer eines Schwalbenschwanzes der Sommergeneration beträgt etwa 2,5 Monate. Bei der Wintergeneration ist sie, bedingt durch das lange Puppenstadium, entsprechend länger.
Als ausgewachsener Schmetterling kann sich der Schwalbenschwanz 3-4 Wochen seines flatterhaften Lebens erfreuen.
Wenn dir einer der wunderschönen seltenen Gaukler begegnet, freu dich an seinem Anblick, er ist etwas Besonderes!