„London Pepping, Cox Orange, Rambour, Berner Rose oder….?“

...war die Frage meiner Mutter zu Schulzeiten, als sie meinen Brüdern und mir die Schuljause herrichtete. Wir wurden nicht gefragt, OB wir einen Apfel mithaben wollten, sondern WELCHE SORTE wir bevorzugten :-)

 

Dank meines Großvaters, der eine Zeit lang eine Baumschule betrieb und viele der heute „Alte Sorten“ genannten Apfelbäume pflanzte, hatten wir die Wahl.

Auf meiner persönlichen Beliebtheitsskala ganz oben stand „Cox Orange“.

 

Eine kurze Beschreibung genügt:

Gelb-grün-orange-rot gestreift, einzigartiges, würzig-süßes Aroma, wunderbares Geschmackserlebnis.

Ich stehe mit meiner Vorliebe nicht alleine da.

Die vom Bierbrauer und Hobbygärtner Richard Cox Anfang des 19. Jahrhunderts in der Grafschaft Buckinghamshire in England als Sämling entdeckte Sorte war bis vor etwa zehn Jahren die beliebteste Apfelsorte der Briten.

Jetzt hat der lange lagerfähige und damit im Handel weniger heikle „Gala“ den als „very british“ geltenden Apfel abgelöst.

 

Im südenglischen Klima fühlt sich Cox Orange wohl.

Milde Winter, moderate Sommer und nahrhafte Böden mit guter Wasserversorgung lassen ihn wunderbar gedeihen.

Diese Bedürfnisse und seine Anfälligkeit für Mehltau und Schorf sind Gründe, warum bei heimischen Obstbauern wenig Begeisterung für den Anspruchsvollen aufkommen mag, seine Empfindlichkeit im raueren Klima lässt die Ernte schnell einmal mager ausfallen.

Die bei uns kultivierte Sorte „Rubinette“ (Elternsorten Gold Delicious und Cox Orange) kommt zwar an den vollen Geschmack des Cox nicht heran, erinnert aber ein wenig an ihn.

Mit ein bisschen investierter Zeit, Liebe und Verhätschelei wird es aber gut gelingen, ein Bäumchen mit gutem Ertrag im eigenen Garten zu ziehen.

Beim ersten Biss in den Apfel ist dann jede Mühe vergessen… ;-)

 

...für Musik beim Lesen sorgt I`m With Her mit Ryland (Under The Apple Tree) 

https://www.youtube.com/watch?v=Nfr92_knBIk