Flieger, grüß mir die Sonne

Admiral
Admiral

Nicht nur Zugvögel lassen Schnee und Kälte hinter sich, auch manche Schmetterlinge zieht es im Herbst in den warmen Süden. 

Als Ei, Larve oder Puppe überstehen viele Falter in unseren Breiten den Winter und suchen als ausgewachsene Tiere in Baumhöhlen, Schuppen, Holzstapeln oder anderen geschützten Plätzen Unterschlupf. Ein besonders hart gesottener Bursche ist der Zitronenfalter, er verbringt seine Winterruhe im Freien, gerne in Hecken oder auf der Unterseite eines Blattes, und überlebt eisige Zeiten dank eines körpereigenen „Frostschutzmittels“.

 

Einige der schönen Flatterhaften aber pfeifen auf Kälte, Schnee und Eis und machen sich auf in wärmere Gefilde. Im Spätsommer wird noch einmal ordentlich Energie in Form von Nektar und süßem Fallobstsaft getankt, dann geht die lange Reise los.

Distelfalter, Admiral und das kolibriähnliche Taubenschwänzchen gehören zu den bekanntesten Schmetterlingen, die im Frühling von Nordafrika und Südeuropa tausende Kilometer bis zu uns nach Mittel- und Nordeuropa flattern. Wieder zurück in den Süden macht sich im folgenden Herbst, aufgrund der relativ kurzen Lebensdauer, die nächste oder übernächste Faltergeneration.

Distelfalter
Distelfalter

Wanderfalter dürften sich auf ihren Reisen vorwiegend an der Sonne orientieren (was jedoch noch nicht ausreichend erforscht wurde), möglicherweise nutzen sie auch das Magnetfeld der Erde als Kompass.

Ziehende Schmetterlinge sind gut zu erkennen: Sie „tänzeln“ nicht, wie im Sommer beobachtbar, von einer Blüte zur nächsten, sondern fliegen zielgerichtet geradeaus.

Ein früher Wintereinbruch und zu wenig Nahrungsangebot in unseren ökologisch verödeten Landschaften sind Ursachen, weshalb viele ihr Ziel leider nicht erreichen.

Im eigenen Garten können wir einiges für die wunderbaren Gaukler tun: 

Taubenschwänzchenraupe
Taubenschwänzchenraupe
  • chemiefrei gärtnern
  • wilde Ecken mit Disteln, Brennnesseln und Wildkräutern als Raupenfutterpflanzen stehen lassen
  • Sommerblumen mit ungefüllten Blüten säen/pflanzen
  • Wildblumen fördern
  • Efeu ranken lassen (wertvolle Spätsommernahrung!)
  • grundsätzlich mehr Wiese - weniger Rasen... 

 ...übrigens, der Schmetterlingsflieder (Buddleja) ist zwar, wie der Name schon sagt, eine beliebte Nektarquelle für ausgewachsene Falter, aber für den Nachwuchs braucht es unbedingt auch Futterpflanzen, wie zb Brennesseln, denn:

Ohne Raupe - kein Schmetterling!

 

 

Der Blogtitel wurde entlehnt von

https://www.youtube.com/watch?v=UZOKlbAF5n0 

:-)