Schöne Schleimer

Neben der verbreiteten Spanischen Wegschnecke und ihrer gefräßigen Verwandtschaft ist manchmal auch der Tigerschnegel in heimischen Naturgärten anzutreffen.

Die Unterscheidung fällt leicht, ist doch der Schnegel an seiner, wie der Name schon sagt, tiger- oder leopardenähnlichen Zeichnung zu erkennen.

Einige der bis zu 20 cm langen Exemplare tragen aber nicht gemustert, sondern sind einheitlich, von dunkelgrau bis fast weiß, gefärbt.

 

Bei GärtnerInnen kommt angesichts des zwittrigen Weichtieres Freude auf: Tigerschnegel haben Wegschnecken zum Fressen gern!

Ist der kleine Räuber im Garten, reduziert sich die Anzahl der Wegschnecken, da diese und vor allem deren Eigelege zur bevorzugten Speise der getigerten Schönen gehören. Ihr Eiweißbedarf ist hoch, neben abgestorbenen Pflanzenresten runden deshalb Pilze ihren Menüplan ab. Salat und Gemüse interessiert sie hingegen nicht.

 

Es gibt einiges, das wir tun können, um die nachtaktiven Tiere zum Verbleib im Garten zu ermuntern:

Unterkunft bereitstellen: Steine, Dachziegel oder Bretter auslegen oder aufschichten, unter denen es kühl und feucht bleibt, Asthaufen am Gehölzrand anlegen, naturbelassene Ecken mit Wildkräutern, Blattwerk, etc. stehen lassen

Für Sicherheit sorgen: nicht am Morgen oder Abend Rasen mähen (Rasenmähroboter sollten im Naturgarten sowieso tabu sein), kein (auch kein Bio-) Schneckenkorn verwenden - es tötet ALLE Schnecken, neben der Spanischen Wegschnecke auch den nützlichen Schnegel und ebenso Gehäuseschnecken 

Natürlichkeit: den Garten auch einmal in Ruhe lassen, nicht ständig schneiden, mähen, zurechtstutzen, ausstechen, etwas weghaben-wollen usw., sondern die Natur sich entwickeln lassen, beobachten und behutsam eingreifen

 

     

 

…und um kein einseitiges Wegschnecken-Bashing zu betreiben:

 In der Natur hat alles seine Berechtigung, so auch die Spanische Wegschnecke.

Sie unterstützt den Zersetzungsprozess von Pflanzen und trägt somit zur Humusbildung bei, als Aasfresserin vertilgt sie mögliche Keimherde.

Dass ihre rasante Verbreitung womöglich durch den Menschen selbst verursacht wurde, der massiv in das ökologische Gleichgewicht der Natur eingegriffen hat und noch immer eingreift, ist eine andere Geschichte…