Weltbester Bodendecker

Lt. Wikipedia versteht man unter einem Bodendecker eine niedrige Pflanze, die – wie es der Name sagt – den Boden bedeckt, d. h., dass mit dieser Pflanze eine offene Fläche rasch zuwächst und dann pflegeleicht (weil Unkräuter sich dann nicht mehr ansiedeln können) und jahrelang gut anzusehen ist.

 

Alles das trifft auf den Gewöhnlichen Giersch (Aegopodium podagraria) zu.

Auf der Beliebtheitsskala von GärtnerInnen rangiert er trotzdem weit unten, sein Ausbreitungsdrang wird nicht belohnt, im Gegenteil, er gilt allgemein als „Unkraut“.

Das Unkomplizierte, aber auch Unkontrollierbare, Wilde, hat wenige BefürworterInnen.

Ich behaupte, könnte man Giersch in Gärtnereien kaufen, wäre er zickig und nur durch besonderes gärtnerisches Bemühen und Pflegen einigermaßen zum Gedeihen zu bringen, wir würden ihn schätzen und lieben.

So aber wird der Doldenblütler meist mit viel Mühe ausgerupft (was nur bedingt sinnvoll ist, denn er sitzt durch hartnäckige Wurzelausläufer sowieso „am längeren Ast“ ;-) und der Boden mit Rindenmulch bedeckt.

Aber ganz ehrlich, ist Rindenmulch wirklich eine solche Augenweide?

 

Giersch hat mit zauberhaften weißen Blütendolden und dichtem Blattwerk als 1A-Versteck für Kleinlebewesen doch um einiges mehr zu bieten!

Zudem ist das Wildgemüse auch kulinarisch interessant, es enthält weitaus mehr Vitamin C als unser allseits beliebter Salat. Gierschlimonade, Suppen, Aufstriche und andere Köstlichkeiten lassen sich aus dem wilden Kraut zubereiten.

Wer Giersch noch nicht kennt (wäre immerhin theoretisch möglich...), sollte ihn beim Ernten nicht mit ähnlich aussehenden Pflanzen verwechseln, an seinem dreikantigen Blattstiel ist er jedoch eindeutig identifizierbar.

 

 Giersch schafft's überall... :-)