Die gute Erde

 

Wer einen sehr kleinen Garten oder Balkon/Terrasse besitzt, kommt oft nicht umhin, Erde für Töpfe oder Hochbeete zu kaufen. 

Umweltbewusste GärtnerInnen wählen Erde, die keinen Torf enthält, warum?

In fast allen gängigen Blumenerden ist Torf zugesetzt, weil er das Wasser gut speichert, strukturstabil ist und sich das Substrat durch sein geringes Gewicht leicht transportieren lässt. 

Nährstoffe dürfen sich Pflanzen allerdings von Torf nicht erwarten, weshalb die Erden zusätzlich aufgedüngt werden. 

 

Gegen die Verwendung von Torf in Blumenerde spricht allerdings einiges:

Für die Torfgewinnung werden Moore trockengelegt und damit nicht nur der nur in diesen Feuchtgebieten brütenden Vogelwelt, sondern auch Amphibien und Insekten wertvoller Lebensraum genommen.

Torf kann NICHT, wie oft behauptet, als nachwachsender Rohstoff bezeichnet werden, um eine einen (!) Meter dicke Torfschicht entstehen zu lassen, benötigt es 1000 Jahre.

Die Torfschicht speichert zudem CO2, das beim Abbau zum Schaden unseres Klimas freigesetzt wird. 

 

Auch bei BIO-Erden heißt es genauer hinzusehen, können doch auch diese Torf enthalten. "Bio" ist bei Pflanzerden leider nicht (wie im Lebensmittelbereich längst verankert) gesetzlich geschützt. 

Bei der Bezeichnung "torfreduziert", die von einigen Anbietern gerne verwendet wird, würde ich eher von Gewissenberuhigungsversuch an KäuferInnen sprechen. Der Natur tut man damit keinen Gefallen, einige % weniger an Torf sind nicht relevant.

 

Geht es also ohne Torf? Ja, selbstverständlich, Torf ist in unseren Gärten eigentlich ein "Fremdkörper". Es gibt mittlerweile Anbieter, die ausgezeichnete Pflanzerden herstellen, der Verein "Natur im Garten" hat dazu eine Liste veröffentlicht naturimgarten.at.

  

...übrigens: "Die gute Erde" ist der Titel eines Romanes von Pearl S. Buck, der 1931 erschien und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde...